Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes)
Der Tannenhäher ist ein besonders anspruchsvoller Vertreter der Rabenvögel. Er siedelt sich nur in gewissen Höhenlagen und Regionen mit sehr speziellen Nahrungsangebot an.
Typische Merkmale
Mit 32 bis 35 Zentimetern Körperlänge ist der Rabenvogel so groß wie der Eichelhäher und hat einen ähnlich wellenförmigen, eher undynamischen Flug.
Das Gefieder des Tannenhähers ist überwiegend dunkelbraun und mit weißen Flecken versehen. Auf dem Kopf trägt er ein fast schwarzes Käppchen und auch seine oberen Schwanzfedern sind dunkel gefärbt, wohingegen die Spitze und die Unterseite des Schwanzes auffällig weiß sind. Aus der Ferne betrachtet, verschwimmen die Farben des Gefieders zu einem Graubraun, weswegen der Vogel gut getarnt ist.
Beim Tannenhäher weisen Weibchen und Männchen keine optischen Unterschiede auf.
Fortpflanzung
Beim Nestbau ist der Tannenhäher übrigens auch wählerisch, denn er brütet mit Vorliebe hoch oben in Fichten.
Das Weibchen brütet etwa 17-19 Tage. Pro Brut werden 3 bis 4 Junge großgezogen. Die Brutzeit beträgt 16 bis 21 Tage, die Nestlingszeit 21 bis 25 Tage.
Vorkommen
Sein bevorzugter Lebensraum liegt in bewaldeten Alpen- und Mittelgebirgsregionen in einer Höhe von mindestens 1100 Metern.
Nahrung
Seinen Lebensraum sucht sich der Tannenhäher sehr genau aus, denn er legt Wert auf ganz bestimmte Leckerbissen: Die Samen der Zirbelkiefer, auch Arve genannt, sowie Haselnüsse stehen ganz oben auf seinem Speiseplan. Der Tannenhäher vollbringt eine enorme Leistung, denn jeder Vogel sammelt schätzungsweise 30 000 bis 100 000 Zirbelnüsse pro Jahr.
Im Sommer und Herbst pickt der Häher die Zirbensamen aus den Zapfen und transportiert sie in seinem unter der Zunge gelegenen Kehlsack. Er hackt mit seinem kräftigen Schnabel Löcher in den Waldboden und versteckt darin seinen Wintervorrat. Anschließend wird das Loch wieder zugedeckt. Jeder Tannenhäher legt Tausende solcher Samenverstecke an. Ohne lange zu suchen, findet er 80 Prozent dieser Verstecke auch bei hohen Schneedecken wieder. Man weiß bis heute nicht, wie genau der Tannenhäher die Depots, die er im Herbst eingerichtet hat, durch den Schnee hindurch wieder erkennt.
Obwohl der Tannenhäher über 80 Prozent der Samen wiederfindet, werden einige Samenverstecke vergessen, damit ist er hauptsächlicher Garant für den Fortbestand der Bergwälder.
Die Verstecke können bis zu 12 km auseinander liegen. Er nutzt die Vorräte bis etwa Mai.