Amsel (Turdus merula)

„Amsel, Drossel, Fink und Star“ – schon in Hoffmann von Fallerslebens berühmtem Volkslied führt die Amsel „die ganze Vogelschar“ an. Und das hat seinen Grund! Der Singvogel ist einer der am weitesten verbreiteten und noch dazu bekanntesten Vogelarten Europas. Ihr Gesang gilt als der melodisch komplexeste und hochwertigste der europäischen Singvögel. Der Tonumfang und der Melodienreichtum sind besonders ausgeprägt, ähneln dem menschlichen Verständnis von Musik und lassen sich sogar im Notensystem niederschreiben. Schon in den frühen Morgenstunden, noch vor Sonnenaufgang, ist dieser Gesang laut und deutlich zu vernehmen.

Typische Merkmale
Die Körperlänge der Amsel beträgt ca. 25 Zentimeter. Die Männchen haben ein komplett schwarzes Gefieder, einen gelben Schnabel und einen gelben Ring rund um die Augen. Die Weibchen hingegen sind vollständig braun, wobei die Unterseite meist etwas heller ist als die Oberseite. Der Schnabel ist zudem weniger auffällig und eher hornfarben, auch der Ring um die Augen fehlt dem Amselweibchen.

Fortpflanzung
Die Brutzeit der Amsel erstreckt sich von März bis August, in dieser Zeit werden 2-3 Bruten mit jeweils 4-5 Eiern aufgezogen.
Das Nest der Amsel findet man in Büschen und Hecken.

Vorkommen
Während sie ursprünglich ein reiner Waldvogel war, hat sie sich mittlerweile längst an Städte und Dörfer angepasst und ist so gut wie überall – natürlich besonders häufig in Gärten – zu beobachten. In Mittel-, West- und Südeuropa ist die bekannteste Drossel-Art ein Standvogel, in Nord- und Osteuropa ist sie in den warmen Jahreszeiten heimisch.

Bemerkungen
Der Aberglaube schreibt der Amsel schon lange magische Kräfte zu, was durch ihre Entwicklung zum Kulturfolger sicher noch verstärkt wurde. Beispielsweise soll in ein Haus, bei dem eine Amsel weilt, der Blitz nicht einschlagen.

Zum Vogelgesang der Amsel