Schon mal vom Kasmandl gehört?
Ein Lungauer Brauchtum der niedlichen Art
Was ist das für ein Brauch?
Nach Volksüberlieferungen ist das Kasmandl ein kleines Männlein mit eisgrauer Farbe und runzligem Gesicht. Zur Sommerzeit lebt es in den Bergen, wo es sich von Wurzeln und Kräutern ernährt. Im Herbst, wenn der Senner oder die Sennerin zu Martini (11.11.) endgültig von der Alm ins Tal zurückkehrt, kommt das Kasmandl zu den Almhütten, sucht und sammelt was zurückgelassen wurde, von denen es sich den langen Winter hindurch ernährt. Am Vorabend zu Georgi (24.4.) wird das Kasmandl durch Lärm vertrieben. Erst dann betreten die SennerInnen und Bauersleute die Almhütte.
Das Kasmandl HEUTE
Bis heute entstand daraus der Brauch des Kasmandlgehens: Am Vorabend von Martini gehen Kinder verkleidet von Haus zu Haus. Sie sprechen Gedichte, singen Lieder von der Alm und verteilen als Dankeschön für Trinkgeld Lungauer Rahmkoch und Schnuraus (gebackene Mäuse).
KASMANDL-GEDICHTE
Einleitung
Griaß enk Gott liabe Leit
es Kasmandlgea is wieda a Bsunderheit
drum lost´s guat zua, mia mecht´n dazön
wos auf da Alm is ois gwen.
Für die Kranzkuh
I bin de Kranzkuah, de scheanste Kuah;
drum bin i da Stolz van Holterbua.
Ban auf- und abtreibn geah i voran,
weil i des mit meiner Glockn am besten konn.
Für den Bauer
I bin da Bauer,a gonz a schlauer,
bin heua söba ob gwen auf da Eubn,
wei de Sennerin duat mi gonz bsundas guat gfeun,
han aufpasst auf de Sennerin des is jo kloar,
dass es wieda hon des nächste Joahr!
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Lust bekommen die Mitbringsel der Lungauer Kasmandl nachzumachen?
Das Rezept für den SCHNURAUS finden Sie HIER - Backen mit Christina!
Das Rezept für das Lungauer RAHMKOCH finden Sie HIER - Backen mit Christina!