Tipp vom Lungauer Flüsterer
Das Lungauer Osterfeuer
Die aus Rundholz gezimmerten, bis zu 12 Meter hohen und mit Reisig gefüllten Türme sollen den Wunsch nach dem Wiedererwachen der Natur sowie die Freude über die Auferstehung des Herrn ausdrücken. Die Lungauer Osterfeuer werden jedes Jahr kurz nach Dunkelwerden von Karsamstag auf Ostersonntag entfacht.
Dieses Osterfeuer wird vom Förderverein Muhrer Gemeindejugend (MGJ) mit viel Mühe und Geschicklichkeit in der Karwoche erbaut. Täglich kann man die Entstehung und den Fortschritt auch mitverfolgen. Am Abend des Karsamstags, dem 31. März 2018 um 20.00 Uhr findet vor der Kirche die Feuerweihe statt. Mit den vom Priester geweihten „Schrefeln“ (Holzspäne) wird dann das Osterfeuer im Adamfeld (nähe Volksschule) entzündet.
Herkunft und Legende
Angeblich sollen schon in vorchristlicher Zeit zu Ehren der Göttin Ostara während eines Lichtfestes Feuer entzündet worden sein. Später gab die Kirche dem Osterfeuer ein christliches Gepräge. Das Osterfest aber entwickelte sich im Andenken an die Leiden und die Auferstehung des Herrn zum höchsten kirchlichen Fest. Im Jahr 1797 sollen die Lungauer Osterfeuer in Verbindung mit den Böllerschüssen sogar das völlig überraschte französische Militär zur Flucht aus dem Lungau veranlasst haben. So wenigstens erzählt es eine Sage. In der Osternacht flackern von allen Seiten unzählige hochlodernde Auferstehungsfeuer, die die Nacht erhellen und mit ihrem Schein Kunde von der Auferstehung des Herrn geben.
Der Lungau Flüsterer
geschrieben von Elisabeth Aigner (Gemeinde Muhr)
und
Anton und Josefine Heitzmann
vgl. "Der Salzburger Lungau und seine Brauchtümer"