Die Kartoffel, der Erdapfel oder der „Eachtling“ – wie ihn wir Lungauer nennen– ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel und darüber hinaus auch noch sehr gesund. Nicht nur wir im Salzburger Lungau lieben und schätzen unsere Eachtlinge – mittlerweile sind sie weit über die Regionsgrenzen hinaus bekannt und werden auch außerhalb von Kulinarikliebhabern geschätzt.
Wir lieben unsere Lungauer Eachtlinge
Die tolle Knolle
Der Salzburger Lungau, welcher zum größten Teil auf über 1.000 m liegt, bietet durch seine geografische Lage und den klimatischen Bedingungen, mit einer geringen Niederschlagsmenge, die besten Bedingungen für den Anbau der Eachtlinge. Im sandigen und steinigen Boden kann die Knolle ihre Vitalstoffe beziehen und dadurch ihr Aroma intensivieren. Eachtlinge sind energiearm, vitaminreich und leicht verdaulich. Außerdem kann die tolle Knolle mit hochwertigem Eiweiß und Mineralstoffen, wie Kalium, Natrium, Kalzium und Eisen, punkten. Die Kartoffel ist reich an Stärke, welche lange satt macht. Auf einer Menge von 100 g kommt die gekochte Kartoffel gerade einmal auf etwa 70 kcal, im Vergleich dazu hat gekochter Reis etwa 120 kcal.
Herbstzeit ist Erntezeit
Je nach Sorte werden die Lungauer Eachtling zwischen Ende August und Ende September geerntet. Was gibt es schöneres, als die frischen Eachtlinge im Bauernherbst vor Ort bei zahlreichen Schmankerlwochen und Traditionsfesten zu genießen?
Viele Bauernhöfe im Lungau bieten ihre selbst angebauten lungauer Eachtling zum Verkauf an.
TIPP: Das Eachtlingklauben, wie wir Lungauer zum Ernten der reifen Erdäpfel sagen, ist für viele ein besonderes Erlebnis. So kann man zum Beispiel beim Karlbauer am Eachtlingacker in Zankwarn, Mariapfarr selber klauben. Familie Lassacher baut selbst die Eachtlinge an und lädt Gäste sowie Einheimische gegen etwas Entgeld zum selber „Klauben“ ein. Der Acker liegt zwischen Berghotel und dem Ortsteil Zankwarn.
Einfach die bereitgestellte Gabel zur Hilfe nehmen und seitlich der Dämme in die Erde stechen. Den Stiel etwas nach unten drücken und die Eachtlinge aus der Erde hebeln. Anschließend werden die regionalen Kartoffeln in eine bereitgestelle Papiertasche gefüllt. Jene Eachtlinge, welche zu klein, beschädigt etc. sind, werden in einen separaten Eimer gegeben. Diese werden anschließend an die Tiere am Bauernhof gefüttert und somit in den sorgfältigen und nachhaltigen Nahrungskreislauf miteinbezogen. Einmal selbst „Eachtlingklauben“ – ein spannendes Erlebnis, das wir nur empfehlen können. Du wirst sehen, die selbstgeernteten Erdäpfel vom Acker schmecken danach gleich noch viel besser.
Eachtling mit Butter und Salz
Eine einfache und schnell zubereitete Köstlichkeit, die in den Lungauer Häusern seit Generationen aufgetischt wird.
Die frischen Eachtlinge gründlich waschen und am besten mit der Schale schonend über Dampf garen oder mit Wasser bedeckt kochen (je nach Größe variiert die Kochdauer). Die warmen Knollen in Spalten schneiden, etwas Butter darauf streichen und mit Salz und Kräutern verfeinert. Am besten schmeckt die Mahlzeit mit einem Glas frischer Milch oder Buttermilch.
Ein absoluter Gaumenschmaus, der obendrein schnell und einfach zubereitet ist sowie jedem schmeckt.