Der Brauch des Lungauer "Kasmandl"

Im Salzburger Lungau ist das Kasmandl mehr als nur eine Sagengestalt – es ist Teil eines jahrhundertealten Brauchtums, das jedes Jahr am Vorabend von Martini, am 10. November, lebendig wird. Verkleidete Kinder ziehen von Haus zu Haus, tragen Gedichte vor und verteilen zwei traditionelle Lungauer Köstlichkeiten: Rahmkoch und Schnuraus.

Sechs Kinder in traditionellen Kostümen stehen lächelnd vor einem Baum. Sie tragen Mützen, Umhänge und Weihnachtsdeko.

©Roland Holitzky

Der Legende nach lebt das Kasmandl den Sommer über in den Bergen, wo es sich von Wurzeln und Kräutern ernährt. Wenn der Herbst Einzug hält und die Almen verlassen werden, steigt es ins Tal hinab, stets auf der Suche nach Nahrung für den Winter. Diese mystische Erzählung bildet die Grundlage für den traditionellen Brauch, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Eine Gruppe von Kindern in traditioneller Kleidung mit Musikinstrumenten. Einige tragen Hüte, eine hält einen Korb. Innenraum.
©Roland Holitzky

Ein Gedicht, viele Geschichten

Das Herzstück des Kasmandl-Brauchs sind die Gedichte, die von den Kindern mit Begeisterung vorgetragen werden. Mal erzählen sie von lustigen Streichen auf der Alm, mal von geheimnisvollen Begegnungen im winterlichen Wald. Jede Familie hat ihre eigenen Verse, die über Jahre hinweg weitergegeben, ergänzt und auch neu gedichtet werden.

So bleibt das Kasmandl im Lungau nicht nur eine Sagengestalt, sondern ein lebendiger Ausdruck von Gemeinschaft, Tradition und Fantasie.

Ungelesen.
Lungau.

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