Die Geschichte des Salzburger Lungau

Der Salzburger Lungau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück – von der Steinzeit über die Römerzeit bis zu slawischen Einflüssen. Unzählige historische Spuren wie die Römerstraße und alte Burgen machen den Lungau unverwechselbar.

Heute ist der Salzburger Lungau eine Region, die sich ihrer Geschichte bewusst ist und diese auf unverwechselbare Weise erlebbar macht.

ALtes Foto von Person am Rednerpult im Schnee neben offenem Auto mit Lautsprecher, umgeben von Skifahrern im Salzburger Lungau.

Der Salzburger Lungau bildet eine große Beckenlandschaft, die im Norden von den Schladminger und den Radstädter Tauern, im Westen von Ausläufern der Hohen Tauern und im Süden von den Gurktaler Alpen (Nockgebiet) umschlossen wird. Durch die Flussläufe der oberen Mur und der Taurach mit ihren zahlreichen Nebentälern ist eine ausgeprägte innere Gliederung dieses Beckens gegeben.

Obwohl sich der Salzburger Lungau nur nach Osten öffnet und von dort durch das Murtal und das Seetal zugänglich ist, war er politisch nicht mit der Steiermark, sondern zunächst mit Kärnten im Süden und dann mit Salzburg im Norden verbunden. Zu dieser Entwicklung trug der Hauptverkehrsweg bei, der schon seit Jahrtausenden von Salzburg im Norden über den Radstädter Tauernpass und die Laußnitzhöhe bzw. im Süden über den Katschberg nach Villach verläuft.

Waldweg im Salzburger Lungau mit Steinmonument und Infotafel neben hohen Nadelbäumen im Sonnenlicht.

Römische Herrschaft

Die Anwesenheit von Menschen im Lungau ist seit der jüngeren Steinzeit durch einzelne Funde gesichert. Seit dem 2. Jh. v. Chr. gehörte der Lungau zum keltischen Königreich Norikum, das 15 v. Chr. von den Römern besetzt und um 50 n. Chr. zu einer römischen Provinz wurde.

Aus der über vier Jahrhunderte währenden Epoche römischer Herrschaft gibt es noch heute zahlreiche Zeugnisse: An die Römerstraße über den Radstädter Tauern und die Laußnitzhöhe erinnern zum Beispiel die unverrückbaren Meilensteine!

Slawische und bayerische Besiedelung

Seit dem Ende des 6 Jh. wurde der Salzburger Lungau von den Alpenslawen besiedelt, die vom Osten her einströmten. Viele Lungauer Ortsnamen haben einen slawischen Ursprung - z. B. Lessach ("bei den Leuten im Wald"). Im 8. Jh. geriet der Lungau unter bayerische Herrschaft und wurde nach dem Sturz des Bayernherzogs Tassilo III im Jahr 788 ein Teil des großen Frankenreiches der Karolinger!

Im Namen Lungau, der vielleicht mit dem aus dem Weißpriachtal fließenden Bach Longa in Zusammenhang steht, steckt das Wort Gau. Im Frühmittelalter war der Gau üblicherweise ein Wirtschafts- und Verwaltungsbezirk.

Ein klarer Bach fließt durch eine bewaldete Landschaft im Salzburger Lungau, mit einem hohen Berg im Hintergrund.
Burg umgeben von dichten Wäldern im Salzburger Lungau, im Vordergrund verschwommene Wiesen

Grafschaft und Gerichtsbarkeit

Seit dem Hochmittelalter bildete der Lungau eine Grafschaft. In der Nachfolge dieser stand dann das Landesgericht im Lungau, das von einem erzbischöflichen Landrichter verwaltet wurde. Daraus entstand im 15. Jh. das Pfleggericht Moosham. Hier waren schreckliche und menschenverachtende Prozesse mit Verurteilungen zum Tode durch Erhängen oder Enthaupten sowie auch "Hexenverbrennungen" an der Tagesordnung.

Die Burgen im Lungau dienten als Wohnsitze des Adels, als Grenzbefestigung sowie als Verwaltungszentren. Das älteste geistliche Zentrum war Mariapfarr, die Mutterpfarre des gesamten Lungau, die schon im Jahre 923 "die Kirche im Lungau" genannt wurde.

Leben und Wirtschaft im Lungau

Die überwiegend bäuerliche Bevölkerung des Salzburger Lungaus lebte von Ackerbau und Viehzucht. Die noch heute verbreitete Almwirtschaft wurde wahrscheinlich schon von den Slawen betrieben. Neben der Landwirtschaft bildeten der Handel und der Bergbau das Rückgrat der Lungauer Wirtschaft.

Der wichtigste Nord-Süd-Handelsweg führte durch den Lungau. Im Rahmen dieser Betriebsamkeit haben Lungauer als Säumer und Fuhrknechte Beschäftigung gefunden. In Mauterndorf wurde ein erzbischöflicher Zoll von den durchgeführten Waren eingehoben.

Kuh steht auf einer Wiese in den Salzburger Lungau Alpen. Hintergrund: blauer Himmel und Bergkette.

Wandern ©Wanderevent 24h Trophy/gipfelfieber

Kleine Steinkapelle inmitten bewaldeter Landschaft, mit angrenzendem Holzhaus im Salzburger Lungau.

Wirtschaftlicher Wandel

Auch gehörte der Lungau zu den wichtigsten Bergbaugebieten im Land Salzburg. Bereits im Jahre 1287 waren Gold und Silber im Murtal abgebaut worden. Seit dem 14. Jh. wurde in Rotgülden (Murtal) das für die Arzneimittelproduktion wichtige, hochgiftige Arsenik gewonnen. Das Gebiet um Ramingstein zeichnete sich durch einen gewinnträchtigen Gold- und Silberbergbau aus.

Nach dem Ende der Bergbaugeschichte im Jahre 1880 wurde der Salzburger Lungau durch seine Abgeschlossenheit zur "ärmsten" Region im Land Salzburg. Eigentlich erst durch den Bau der Tauernautobahn (1974–1976) und dem damit einsetzenden und schon bald florierenden Tourismus erlangte der Lungau wieder wirtschaftliche Bedeutung.

Ungelesen.
Lungau.

Was macht uns so besonders?
Erfahre es im Lungau Newsletter!
So bleibst du stets auf dem Laufenden.